Transalp Radtour 2005 - Mit dem Fahrrad durch die Alpen

Angeregt durch das Buch "Traumtouren Transalp" von Ulrich Stanciu plante ich mich dieses Jahr auch der Herausforderung zu stellen, die Alpen mit dem Fahrrad zu durchqueren. So planten ein Freund und ich die Tour Anfang September zu machen. Kurz vor dem Start stand allerdings die gesamte Radtour auf der Kippe, da es unklar war, ob nach dem verheerenden Hochwasser in den Österreicher Alpen (insbesondere Tirol) unsere geplante Route überhaupt passierbar ist. Mehrere Anrufe bei den Touristenämtern vor Ort ergaben dann die erlösende Nachricht: die Wege sind passierbar.

Vorbereitung

Wie bereitet man sich auf so eine Tour vor? Wie fit muss man sein? Welche Route wollen wir fahren? Was muss man an Werkzeug, Ersatzteilen und Klamotten mit nehmen?

Bei der Wahl der Route half uns der excellente Routenplaner aus dem "Traumtouren Transalp" Buch weiter. Wir entschieden uns die alte Römerroute "Via Claudia" zu fahren und zwar von Garmisch Partenkirchen bis an den Gardasee nach Riva del Garda. Dabei änderten wir die im Buch vorgeschlagene Variante etwas ab.

Als Vorbereitung auf die Tour kann ich nur empfehlen viel Rad zu fahren und man sollte auch keine Scheu vor längeren Anstiegen haben. Man braucht schon eine überdurchschnittliche Kondition um die Alpen zu durchqueren.

Mit den Sachen muss man sich einschränken, denn jedes zusätzliche Kilo zieht an den Anstiegen ganz schön nach unten. Tagsüber habe ich immer ein Radtrikot und Radlerhose getragen. Bei den Übernachtungen kann man auch mal ein paar Sachen durchwaschen, so dass man sie dann nochmal benutzen kann.

Übernachtungen

Für die Übernachtungen haben wir uns immer ein Zimmer mit Frühstück gesucht. In Tirol war das überhaupt kein Problem, da es quasi in jedem Ort eine Touristeninfo gab, die einem eine Liste mit freien Zimmern ausgedruckt hat. Im Schnitt muss man hier mit 20 Euro pro Person rechnen. Nachdem wir Tirol durchquert hatten wurde es etwas schwieriger, da die Ausschilderung deutlich schlechter war. Außerdem lagen hier die Preise schon bei 30 Euro pro Person.

Da wir erst Anfang September gefahren sind, war es nicht nötig Unterkünfte vorab zu reservieren. Wenn man in der Hauptsaison fährt, ist das allerdings sehr ratsam.

An- und Abreise

Die An- und Abreise haben wir mit der Bahn gemacht. Da auch die Gegend um Garmisch Partenkirchen durch das Hochwasser betroffen war, konnten wir mit der Bahn nicht bis dort fahren, sondern starteten die Tour schon in Murnau. Für die Rückfahrt von Italien war es nicht so einfach eine Zugverbindung zu finden, die auch einen Fahrradtransport anbietet. Nach 45 Minuten am Fahrkartenschalter hatten wir dann auch Rückfahrtickets und warum um die Erkenntnis reicher, dass nur Nachtzüge Fahrräder mitnehmen.


Anreise und Unfall (Montag, 29. August)

Um es mal mit den Worten unseres (jedenfalls zum Zeitpunkt wo diese Seite entstanden ist) Bundeskanzlers Gerhard Schröder zu sagen: der Start der Tour war suboptimal. Es ging damit los, dass unser Zug laut Fahrplan nicht fahren sollte (Ersatzverkehr wegen Bauarbeiten), obwohl wir uns zwei Tage zuvor nochmal am Fahrkartenschalter versichert hatten, dass alles klappt. Jedenfalls hatten wir uns schon damit abgefunden einen Zug später zu fahren und standen auf dem Bahnsteig, als auf dem Nachbarbahnsteig der Zug einfuhr, der eigentlich nicht fahren sollte. Mit einem kurzen Zwischensprint erreichten wir ihn aber noch.

Aufgrund der Hochwasserereignisse von Ende August 2005 fuhr der Zug nicht bis Garmisch Partenkirchen sondern nur bis Murnau, so dass wir noch 25km zusätzlich bis Garmisch zu radeln hatten. Das wurde meinem Freund Christian zum Verhängnis, denn in Garmisch wurde er von einem Auto angefahren. Glücklicherweise blieb er unverletzt, jedoch hatte sein Rad einen erheblichen Schaden (Tretkurbel und Vorderrad verzogen). Ein Fahrradladen in Garmisch konnte den Schaden allerdings innerhalb einer Stunde beheben.

Durch diesen Vorfall geriet unsere Zeitplanung etwas durcheinander und wir beschlossen in der Nähe in der Jugendherberge von Burgrain zu übernachten und am nächsten Tag frisch zu starten. Die Jugendherberge hatte erst vier Wochen zuvor geöffnet und es war ein sehr schönes und modernes Haus umgeben von einem tollen Bergpanorama.

Bilder

Bergpanorama auf dem Weg nach Garmisch Partenkirchen
1 Bergpanorama auf dem Weg nach Garmisch Partenkirchen
Schaden an der Tretkurbel
2 Hier dreht sich nix mehr - Schaden an der Tretkurbel nach dem Unfall
Jugendherberge in Burgrain
3 Sehr schön gelegene Jugendherberge in Burgrain
Abendstimmung in Burgrain
4 Abendstimmung in der Jugendherberge in Burgrain
Jugendherberge in Burgrain
5 Hauptgebäude der sehr schönen Jugendherberge. Sie hatte erst zwei Monate vorher neu eröffnet.