Studiengebühren

Eingetragen von Matthias Lange am 04 Juli 2007 um 13:46

Glücklicherweise studiere ich in einem Bundesland (Sachsen), in dem noch keine Studiengebühren eingeführt wurden. Da ich dieses Semester mein Studium abschließe, werde ich es auch nicht mehr aktiv mit erleben, wenn es in der Zukunft dazu kommen sollte. Meine Schwester hatte leider nicht so viel Glück, denn in Niedersachsen müssen seit dem letzten Semester Studiengebühren entrichtet werden. Dabei werden Dinge mit dem Geld veranstaltet, die die größten Kritiker von Studiengebühren wahrscheinlich noch blass aussehen lassen.

Statt die Studiengebühren schrittweise einzuführen, hat man sich gleich dazu entschlossen, den Höchstsatz von 500€ zu kassieren. Klar nach dem Motto: Das Geld, welches wir haben, kann uns keiner mehr nehmen. Dabei hat man nur vergessen, darüber nachzudenken, wie man das Geld auch sinnvoll in die Veruntreuung Verbesserung der Lehre steckt. Denn von dem vielen Geld ist bisher nichts in der Lehre zu spüren. Längere Laborzeiten? Mehr Tutorien? Bessere Ausstattung der Bibliotheken? Alles Fehlanzeige.

Ach, halt, ich vergaß zu erwähnen, dass sich doch etwas substanziell geändert hat. Die für die Laborarbeit benötigten Latex-Einweg-Handschuhe (100er Pack für ca. 5€ bei Rossmann um die Ecke) müssen die Studenten nicht mehr selber bezahlen. Und Erstsemester-Studenten im Studiengang Pharmazie sollen jetzt ihren ersten Kittel von der Uni bezahlt bekommen. Ob der Kittel dabei in den Besitz der Studenten übergeht oder nach Ende des Studiums zurückgegeben werden muss ist unklar. Im letzteren Fall müsste man dann die Studiengebühren auch eher als Leasinggebühren ansehen. Ein Kittel für knapp 500€ pro Semester - das ist ja fast schon ein Schnäppchen.

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