Aufschlag für Fahrkartenkäufe am Schalter

Am vergangenen Freitag gab die Deutsche Bahn bekannt, dass zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2008 die Fahrpreise um durchschnittlich 3,9 Prozent steigen werden. Daran, dass die Fahrpreise halbjährlich angehoben werden, hat man sich ja quasi schon gewöhnt. Neu ist jetzt allerdings, dass zukünftig beim Kauf einer für normalne Fernverkehrs-, Sparpreis- oder Auslandsfahrkarte am Schalter eine Gebühr von 2,50 Euro erhoben wird. Begründet wird diese Gebühr damit, dass sonst der Erhalt von ca. 400 Reisezentren nicht gesichert werden kann.

Ehrlich gesagt halte ich diese Gebühr für eine Frechheit, denn mir fallen spontan zwei Beispiele ein, bei denen die 2,50 Euro eine versteckte Preiserhöhung sind, da man als Kunde keine Alternative zum Kauf am Schalter hat.

  1. Bei Zugverspätungen von mehr als einer Stunde erstattet die Bahn 20 Prozent des Fahrpreises in Form eines Gutscheins, den man beim nächsten Fahrkartenkauf einlösen kann. Das funktioniert aber nur am Schalter, da man weder beim Kauf im Internet noch an den Automaten einen solchen Gutschein einlösen kann.
  2. Reservierungen für Nachtzüge ohne Fahrkarte, weil man z.B. eine Bahncard100 hat, lassen sich ebenfalls nicht im Internet oder am Automaten erwerben.

Wer schon mal einen Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn bedient hat, wird mir sicher auch zustimmen, dass die Benutzerführung alles andere als intuitiv ist. Besonders ältere Menschen stehen hier immer wieder vor größeren Problemen. Insgesamt wird diese Maßnahme wohl dazu führen, dass die Kundenzahlen in den Reisezentren weiter sinken werden und die Bahn damit in ein paar Jahren gute Argumente hat auch diese dicht zu machen.

Willkommen in der neuen, schönen Bahn-(Börsen-)Welt.

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