Brücke? Tunnel? Gar nichts?

Im Streit um die Waldschlösschenbrücke in Dresden weiß ich langsam nicht mehr was ich glauben soll. Zu viele Argumente und Gegenargumente liegen auf dem Tisch und für unsereins wird ist es schwer zu entscheiden, was denn nun richtig ist. Beispiel gefällig?

Die Tunnelvariante: Befürworter sagen, dass ein Tunnel nicht teurer als die geplante Brückenvariante wird. Die Gegner sagen dagegen: Doch der Tunnel ist teurer. Das der Bund sich aber angeboten hat, Mehrkosten zu übernehmen sofern der Welterbetitel erhalten bleibt, wird nicht erwähnt. Zudem behaupten die Tunnelgegner pauschal, dass für den Tunnel weitere Bäume gefällt und denkmalgeschütze Häuser abgerissen werden müssten. Aber eine Erklärung dazu bleiben sie schuldig. Was also soll ich glauben?

Verkehrsentlastung: Die Befürworter sagen, dass sich die Verkehrsströme besser verteilen werden und die anderen Elbbrücken entlastet werden. Die Gegner wiederum befürchten eine Zunahme des Verkehrs, da gut ausgebaute Verkehrsverbindungen weiteren Verkehr induzieren. Angeblich sind die bei der Planung der Brücke prognostizierten Verkehrszahlen für die restlichen Elbbrücken bereits jetzt schon erreicht, da durch die A17 der Schwerlastverkehr fast völlig aus der Innenstadt verschwunden ist. Was soll ich glauben?

Es ließen sich jetzt noch zig weitere Beispiele aufzählen, doch ich glaube mein Punkt ist klar. Wenigstens in einem Punkt herrscht jetzt Klarheit. Die Unesco hat klargestellt, dass wenn die Brücke gebaut wird, auch in der schlanken Variante und von Befürwortern als "Welterbesicher" bezeichnete Variante, "definitiv" der Verlust des Titels zu erwarten ist. Ein Tunnel würde zwar auch ein bedeutenden Eingriff bedeuten, würde aber von der Unesco akzeptiert werden. Endlich mal eine klare Aussage. Bleibt zu hoffen, dass sich der Stadtrat am 13. März diese Aussage zu Herzen nehmen wird.

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